Freitag, 13.07.2007

Durch die Trossachs von Oban nach Callander. Besonderheiten an diesem Tag waren St. Conans Kirk und die Bracklinn Falls.

Zu den Fotos in den Trossachs.

Dieser Tag versprach spannend zu werden. Rob Roys Grab und ein ihm gewidmetes Visitor Center lagen, laut Karte, auf meiner Route. In gespannter Erwartung fuhr ich also los.

Zu den Fotos von der St. Conans Kirk.

An den Ufern des Loch Awe sollte ich jedoch auf ein Kleinod stoßen, das mich innehalten ließ: Saint Conans Kirk. Eine Kirche! Von außen sieht dieses trutzige Bauwerk eher wie eine Burg aus und am Eingang steht ein Soldat aus dem ersten Weltkrieg. Baubeginn dieser Kirche war 1881, und soweit ich die Unterlagen richtig verstehe, wurde sie zwischen 1927 und 1930 in ihrer heutigen Form vollendet. Diese Kirche ist kein Vergleich zu den hiesigen barocken Scheußlichkeiten in Pomp und Protz.

Zunächst streunerte ich über das Gelände, ging einmal auf die andere Seite. Es eröffnete sich ein Blick über den See von einer steinernen Bank aus. Vor dem Portal, dessen offen stehende Türen zu einem Besuch einluden, fand ich eine Sonnenuhr. Neugierig trat ich ins Innere. Neben liebevoller Gemütlichkeit wartete der Erbauer dieses Gotteshauses auf seinem steinernen Kissen zu ewigen Ruhe gebettet auf mich.

Die Trossachs, wie die Cairngorms eine weitere Landschaft in den Grampian Mountains, sind in meinen Augen weniger karg. Auf den Hügeln finden sich mehr Bäume, Nadelholz in erster Linie, und viel Farnflächen, weniger grasbedecktes Land. Hier entdeckt man auch den ein oder anderen Wasserfall, etwas, das mir in den Cairngorms auffallend fehlte. Flussläufe und Seen sind hier ebenfalls häufiger.

Zu den Fotos bei den Bracklinn Falls.

Rob Roys Grab dagegen ist eher enttäuschend. Er liegt auf einem Friedhof in Balquhidder, ein eigenartiges Dorf, dessen zugehörige Häuser weit verstreut liegen. Die Parkmöglichkeiten sind schlecht bis gar nicht vorhanden und dann steht man auf unebenem Boden vor drei Steinplatten, deren einziger Schmuck die niedrige Einzäunung ist. Von der alten Kirche stehen nur noch die Fassaden, im inneren wachsen Gras und Bäume. Insgesamt schon ein malerisches Bild, aber meiner Meinung nach wird das einem Nationalhelden nicht so richtig gerecht.

Das Visitor Center ist gleich noch peinlicher. Nach der ersten Glastür wird man mit einem großformatigen Bildschirm abgefrühstückt, der einem Videos über Loch Lomond, die Trossachs, Argyll und noch irgendwas vorspielt. Durch die zweite Glastür gelangt man in einen Laden für schottische Devotionalien und an die Theken der Besucherinformation. Das war's erst mal. Kein Eingang zur 'Rob Roy 2000 Exhibition' oder so etwas. Ich bin sicher, man hätte mir freundlich Auskunft gegeben, aber irgendwie war mir die Lust auf Rob Roy vergangen.

Da lief ich lieber los, um die Bracklinn Falls zu suchen. Und der Ausflug hat sich richtig gelohnt. Der Anstieg war einigermaßen Steil, aber geteert bis zum Parkplatz. Zum Glück haben sich nicht besonders viele dorthin verirrt. Auf dem weiteren Weg gelangt man an eine Bank mit Blick in eine herrliche Landschaft. Die Falls selber laden zum Kraxeln und Klettern ein. Da könnte ich vermutlich einen ganzen Tag lang herumlaufen, ohne dass mir langweilig würde. Es war aber schon spät und ich musste noch mein Hotelzimmer klar machen.