Mittwoch, 11.07.2007

Von Küste zu Küste, von Auldearn bis Oban entlang des 'Caledonian Canal'. Highlights an diesem Tag Loch Ness und Urquhart Castle.

Zu den Fotos von Culloden und Loch Ness.

Ein kurzes Gespräch mit dem Wirt beim Frühstück klärte mich darüber auf, dass ich mich in Inverness auf dem Motorway nordwärts halten musste und insgesamt 5 Roundabouts überwinden muss. Da diese Roundabouts manchmal recht tückisch sind, wenn man nicht von vorneherein weiß, wie man fahren muss, war ich um jede Information dankbar, die mir der Wirt gab. Ich vermute, dass es daran lag, dass ich nicht wie in Perth erst drei Mal um den Stadtkern gurken musste, sondern meinen Weg gleich auf Anhieb fand.

Vorher besuchte ich das Schlachtfeld von Culloden auf dem der Jakobitenaufstand übertrieben blutig niedergeschlagen und die letzte Schlacht auf schottischem Boden ausgefochten wurde. Bonnie Prinz Charlie (oder auch Prinz Charles Edward Stuart) suchte sich die ungünstigere Seite des Schlachtfeldes aus und hatte überhaupt alle Trümpfe gegen sich. Nach weniger als einer Stunde metzelten die Redcoats aufgrund eines getürkten Befehls nur noch Verwundete und wehrlose Zivilisten. Die Schlacht als solche war vorbei. In der Folge wurde das Clan-System zerschlagen, Kilt und Dudelsack verboten und mit drakonischen Strafen belegt.

Zur gleichen Zeit wie ich war wieder Busse voller deutscher Touristen angerückt. Diese hier standen mir nicht ständig im Weg und benahmen sich auch soweit ganz anständig. Darüber hinaus gaben sie mir die Möglichkeit, den Worten eines Führers zu lauschen, der speziell im Ausstellungsraum mit den Waffen ein paar ganz interessante Details zu berichten wusste. Ihm verdanke ich auch, rechtzeitig in die Filmvorstellung gelangt zu sein.

Am Loch Ness habe ich gleich ein paar Mal angehalten. Einmal um Fotos zu machen, einmal um Nessie zu besuchen, einmal für Urquhart Castle, einmal um zu picnicen und einmal um auf der Karte meinen weiteren Weg zu studieren. Daran mag man erkennen, wie lang dieser See eigentlich ist. Die 'Loch Ness 2000 Exhibition' ist sehr interessant. Allein schon, welche Mühe man sich gemacht hat, sie interessant zu gestalten. Man wird von Raum zu Raum geschickt, darf in jedem eine Film- und manchmal auch Lasershow ansehen und sich über Geschichte und Eigenheiten des Sees, seiner Bewohner und natürlich Nessie informieren lassen. Unter anderem erfuhr ich, dass DAS Foto von Nessie schlechthin keine Fälschung ist, im Gegensatz zu allen anderen Fotos. Ernst zu nehmen braucht man es trotzdem nicht, denn der 'famous hoaxist' Marmaduke Wetherell (was man vielleicht am besten mit 'berühmter Scherzkeks' übersetzt) ist anscheinend so lange mit einem U-Boot herumgetuckert, bis ein ahnungsloser Monsterjäger das Bild geschossen hatte.

Zu den Fotos entlang des Caledonian Canal.

Urquhart Castle ist gleich ein paar Meter weiter. Das heißt eigentlich nur das, was davon noch übrig geblieben ist. Frank Schätzing baut in seinem Roman 'Tod und Teufel' dieses Schloss ein. Tatsächlich wurde diese Festung im Jahre 1691 gesprengt um sie den Jakobiten zu verwehren, eine Form der 'Verbrannte-Erde-Strategie'. Auf dem Gelände findet sich der Nachbau eines Triboks (Trebuchet). Es wird ein Video gezeigt, wie dieses Gerät abgefeuert wird und das Projektil eindrucksvoll das Ziel zerdeppert.

Gleich einen See weiter gibt es noch ein Monster, das 'Loch Oich Monster', weswegen ich aber nicht stehengeblieben bin. Wohl aber für die Brigde of Oich, eine malerische, eiserne Hängebrücke, auf der maximal 50 Personen zugelassen sind. Ein Stück weiter am Loch Lochy, das ist dann der nächste See, präsentierte sich ein Schiffswrack, das unbedingt fotografiert werden wollte. Ich tat ihm und mir also den Gefallen. An der Brücke, die bei Ballachulish über den Loch Linnhe führt, musste ich gleich noch mal aussteigen. Außer den wundervollen Blicken in beide Richtungen fand ich noch den 'Last Clansman Trail'. Ich konnte mir nichts rechtes darunter vorstellen und folgte ihm bis zu einer Tafel, auf der stand, dass an jener Stelle der letzte Clansmann unschuldig wegen Mordes aufgeknüpft wurde.

Am späten Nachmittag erreichte ich tatsächlich das Ziel meiner heutigen Etappe, die Hafenstadt Oban. Ich stromerte noch ein wenig in der Stadt umher, entdeckte eine Gruppe schottischer Highland Pipers, stieg hinauf zu McCaigs Tower und gönnte mir eine schottisch-italienische Pizza in einem Restaurant mit herrlichem Blick auf die Insel Kerrera. McCaigs Tower wurde leider nie fertig. Erstaunlich finde ich aber, dass er als ABM-Projekt zur Beschäftigung Arbeitsloser begonnen wurde. Im Hotel fand dann ein traditioneller Abend mit Musik und zwei sehr jungen Damen als Tänzerinnen statt. Seitdem weiß ich, was etwa 14-Jährige Schottinnen beim Schwertertanz unter dem Kilt tragen. Ich werde's aber nicht verraten!

Zu den Fotos in Oban.Zu den Fotos in Oban.Zu den Fotos in Oban.Zu den Fotos in Oban.Zu den Fotos in Oban.