Von Dublin nach Ballyheigue mit den Highlights Rock of Cashel und Muckross House.
Dieser Tag wurde bestimmt durch die lange Fahrt über Land von Dublin nach Ballyheigue. Waren die ersten beiden Tage trocken und bisweilen richtig sonnig, kam es heute zu gelegentlichen Regenfällen. Überhaupt hatten wir unwahrscheinliches Glück mit dem Wetter. Während der ganzen Woche kam es nie zu anhaltenden Regenfällen und an allen Sehenswürdigkeiten blieben wir weitestgehend trocken. Mit Temperaturen um die 10 Grad im Schnitt konnte man es auch gut und ohne Anstrengung aushalten.
Patricia nutzte die Zeit der Überfahrt um uns aus der Geschichte Irlands zu berichten. Von der Hungersnot im 19. Jh., von der Teilung Irlands durch die Engländer und die Rolle der IRA. Sie wusste von Eigenheiten der Iren zu berichten und nannte weitere einschneidende Ereignisse in der Geschichte des Landes. Schließlich las sie uns auch noch einige witzige Geschichtchen vor. Letztere wurden noch witziger dadurch, dass sie ihr Deutsch in der Schweiz gelernt hat und sich der Dialekt unüberhörbar niedergeschlagen hat.
Die Hungersnot, verursacht durch Kartoffelfäule, sorgte dafür, dass viele Iren auswanderten, die meisten nach Amerika. In diesen wenigen Jahren von 1845 bis 1849 dezimierte sich die Bevölkerung dramatisch. Der Tod ereilte die Menschen im eigenen Land, ebenso die Auswanderer in den sogenannten Sarg-Schiffen. Viele irische Lieder erzählen aus dieser Zeit oder haben das Heimweh als Thema, das die Auswanderer empfunden haben. Trotz allem ist die Kartoffel nach wie vor ein wichtiges Nahrungsmittel in Irland; man reicht sie zu jedem Gericht, sogar zu beispielsweise Lasagne, was für unsereins ein wenig gewöhnungsbedürftig ist.
Der Rock of Cashel ist ein freistehender Buckel von ca. 60 m Höhe, der einen hervorragenden Blick in jede Richtung ins Umland bietet. Oben drauf findet sich ein Gemäuer, das als Burganlage mit Kirche und Kloster bezeichnet wird. Als Krone auf dem Felsbrocken wirkt die Sache in der Tat sehr wehrhaft. Ist man jedoch erst mal innerhalb der äußeren Mauer, so findet man in erster Linie sakrale Bauten vor. Ich persönlich würde das Ganze eher als Friedhof mit Kloster, Kirche, Wehrmauer und Turm bezeichnen. Gleich in der Nähe finden sich noch ein paar weitere Ruinen.
Der Besuch in den Gärten des Muckross House wäre erst für den folgenden Tag vorgesehen gewesen, am Ende des Ring of Kerry. Wir hatten noch genug Zeit und die Gärten schließen einigermaßen früh, deshalb schlug Patricia vor, diesen Programmteil vorzuziehen. Das würde uns mehr Ruhe für den Ring of Kerry verschaffen. Ein Vorschlag, der geschlossen angenommen wurde und sicherlich nicht zu bereuen ist. Nach der ganzen Sitzerei tat die Bewegung auch wirklich sehr gut. In der Stunde, die wir dafür zur Verfügung hatten, versuchte ich, die Torc Falls zu erreichen. Leider waren diese Fälle doch weiter weg, so dass ich vorzeitig umkehren musste.
In Ballyheigue, unserem Ziel, hatten wir das Hotel direkt am Ufer und gegenüber eines Supermarktes. Nach dem Essen war erst Mal Einkaufen und eine Erkundungstour ans Wasser angezeigt.