Sonntag, 27.04.2008

City-Tour durch Dublin, Old Jameson und Phoenix Park.

unser Bus

Das erste Beschnuppern der Mitreisenden fand schon am Vorabend beim Essen statt. Im Laufe der Reise sollte sich herausstellen, dass ich mit 4 Jahren Abstand zur Nächsten der Jüngste in der Gruppe war. Das verschaffte mir offensichtlich einen kombinierten Youngster- und Single-Bonus, denn man sprach mich mitfühlend darauf an. Insgesamt möchte ich gleich vorgreifen und sagen, dass ich mit dieser Gruppe wohl unheimliches Glück hatte, denn selten habe ich mich inmitten so vieler Menschen (44 plus Guide und Fahrer) so wohl gefühlt.

Nach dem Frühstück kutschierte und Padraig durch die Stadt und Patricia erzählte uns allerhand wissenswertes über Irland allgemein und Dublin im Besonderen. Wir umrundeten das Trinity College und St. Stephens Green, fuhren die O'Connell Street und am River Liffey entlang, machten die Nassau Street unsicher und winkten Berühmtheiten wie Molly Malone und Oscar Wilde zu.

Zu den Fotos in Dublin.

Auch an diesem Tag hatten wir wieder Gelegenheit, zu Fuß durch die Straßen zu wandern. Diesmal sog ich vor allem das Flair des Viertels Temple Bar auf. Ich wagte mich sogar auf die äußerst belebte O'Connell Street. Trotz der vielen Menschen strahlt Dublin auf mich eine Gemütlichkeit aus, die beinahe unerreicht ist. Da konnte sogar ich mich bewegen, ohne mich unwohl zu fühlen. Natürlich machte ich auch wieder Station in Bücher- und Musikaliengeschäften. Davon bieten Stadt und Land reichlich. Der Rollenspielgemeinde kann ich mitteilen, dass ich sogar einen Games Workshop-Laden fand. Ich stelle fest: Dublin ist echt klasse!

Nach dem Essen machten wir einen Ausflug nach Phoenix Park. Es handelt sich dabei um ein riesiges Areal mit endlosen Wiesen, freilaufendem Damwild, einem Zoo und verschiedenen weiteren Sehenswürdigkeiten. Als Highlight empfand ich die US-Botschaft. Man kennt die USA als das bestgesichtertste Land der Erde, als das Land, in dem die meisten Menschen durch Schussverletzungen ums Leben kommen, als ein Land voller Waffen und Gewalt. Und hier steht man vor einem Gebäude, lediglich durch einen jämmerlichen, etwa eins-achtzig tiefen Graben gesichert. Das kann ich irgendwie nicht glauben. Ich vermute, dass verborgene Geschützstellungen aus dem Boden wachsen, sobald man versucht, auf den Rasen zu gelangen. Naja, anstandshalber habe ich auf eine Probe verzichtet.

Auf dem Programm stand ferner ein Besuch bei Jameson, einer alten Wiskey Destillerie. Jameson wirbt mit dreifacher Destilierung, im Gegensatz zu den nur zweimal destilierten Whiskys aus Schottland. Er soll dadurch besonders mild schmecken. Nun, der Geruch ist süßlich-vanillig und ziemlich lecker. Aber der Probe-Schluck, den ich mir als Antialkoholiker zugestand, lies insbesondere seine vielgepriesene Milde vermissen. Es entzieht sich mir immer wieder, wie man so etwas freiwillig trinken mag. Riechen reicht doch völlig aus.

An diesem Abend setzten sich kleinere Grüppchen unserer Reisegruppe in die Hotelbar oder trieben sich in Dublins Nachtleben herum. In der Bar ertappten wir unseren Busfahrer mit zwei bildhübschen Blondinen. Im Nachhinein ärgere ich mich ein klein wenig darüber, dass ich da nicht schon ein paar Worte mit ihm gewechselt habe.